Skip to main content

Das nephrotische Syndrom

Das nephrotische Syndrom ist ein Krankheitsbild, das bei einer Reihe von Nierenerkrankungen auftreten kann, die durch Defekte in den Nierenfiltern (Glomeruli) hervorgerufen werden.

Dabei können folgende klinische Beschwerden sowie Laborveränderungen in Erscheinung treten:

  • Gewichtszunahme durch Wasser; oft starke Einlagerungen in Beinen, Armen, um die Augen herum, an den Füßen und Händen
  • ausgeprägter Eiweißverlust über den Urin (oft mit Schaumbildung)
  • Abfall des normalen Eiweiß-Spiegels im Blut
  • evtl. geringere Urinausscheidung
  • erhöhte Blutfette
  • gelegentlich können auch Blutgerinnsel (sog. Thrombosen) auftreten

Wie entsteht ein nephrotisches Syndrom?

Gesunde Nieren funktionieren ähnlich wie ein Kaffeefilter. Sie halten rote Blutkörperchen und große Eiweiße im Blut zurück und scheiden Giftstoffe über den Urin aus. Kommt es zu Löchern im Filter, fallen die großen Eiweiße durch. Ein hochgradiger Eiweißverlust kann zum Nephrotischen Syndrom führen.

Wie stellt der Arzt ein nephrotisches Syndrom fest?

Die Diagnose wird durch Nachweis hoher Mengen von Eiweiß im Urin sowie die typischen anderen Befunde (siehe oben) gestellt. Es gibt eine einfache Methode von Teststreifen, die bereits geringste Eiweiß-Mengen nachweist. Eine genauere Messung der Eiweiß-Ausscheidung erfolgt mit der Untersuchung einer Probe aus einem 24 Stunden-Sammelurin. Folgende Tabelle vergleicht die Eiweiß-Ausscheidung eines gesunden Menschen mit den Werten einer Person mit Nephrotischen Syndrom.

Bei einer so hohen Eiweißausscheidung wird nicht nur das menschliche Haupteiweiß Albumin über den Urin in großen Mengen ausgeschieden, sondern auch andere Eiweiße wie Abwehrstoffe (Antikörper) und Eiweiße, die den Hormonhaushalt regulieren (z.B. Vitamin-D-Haushalt).

Um die ursächliche Erkrankung weiter abzuklären, werden Blutuntersuchungen und oftmals auch eine Nierenpunktion durchgeführt. Bei der Nierenpunktion wird unter örtlicher Betäubung eine kleine Gewebeprobe aus einer Niere entnommen, anhand derer oft erst die zugrundeliegende Nierenkrankheit genau erkannt werden kann. Da die Erkrankung immer in beiden Nieren auftritt, ist die Punktion einer Niere ausreichend.

Wie behandelt man ein nephrotisches Syndrom?

Die zugrundeliegende Nierenkrankheit muss von einem Nephrologen therapiert werden, damit sich bei erfolgreicher Behandlung der Grundkrankheit das nephrotische Syndrom zurückbildet, bzw. ganz verschwindet. Leider ist dies jedoch nicht in allen Fällen möglich, wie z.B. im Rahmen eines Diabetes mellitus.

In der Regel bleibt, trotz des nephrotischen Syndroms, die Entgiftungsfunktion der Nieren erhalten. Erst bei langen Verläufen der Erkrankung, speziell im Zusammenhang mit Diabetes, kann es zu einer schleichenden Einschränkung der Nierenfunktion kommen. Deshalb ist eine regelmäßige ärztliche Beobachtung sinnvoll.

Kostenfreie Informationsbroschüre

Laden Sie sich hier die Info-Broschüre als PDF herunter. Bleiben Sie nierenstark informiert – erhalten Sie Antworten zu folgenden Fragen:

  • Wie entsteht ein nephrotisches Syndrom?
  • Wie bemerkt man selbst ein nephrotisches Syndrom?
  • Welche Nierenerkrankungen führen zu einem nephrotischen Syndrom?
  • Wie behandelt man ein nephrotisches Syndrom?

Weitere Themen

Download

Laden Sie sich hier unsere ausführliche Informationsbroschüre zum Thema “Nephrotisches Syndrom” herunter.

Hier herunterladen

Info-Material per Post

Bis Ende Januar 2023 ist das Büro der Deutschen Nierenstiftung nicht besetzt. Daher können wir bis dahin leider keinen Informationsmaterialien per Post versenden. Bitte nutzen Sie die Möglichkeit des kostenfreien Downloads. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

©2018 Deutsche Nierenstiftung.