Nierenerkrankungen vermuten die wenigsten Menschen auch bei Kindern. Doch durch Erbkrankheiten oder angeborene Störungen sind auch schon die Kleinsten betroffen.
Verlauf einer Nierenerkrankung beim Kind
Was wird aus einer angeborenen oder einer unzulänglich betreuten, plötzlich auftretenden Nierenerkrankung? Die schwersten Komplikationen sind Infektionen der Nieren und Harnwege, hoher Blutdruck und Eiweißverlust über den Urin. Hierbei werden die Nieren weiter geschädigt und die Nierenfunktion wird weiter eingeschränkt. Es besteht die Gefahr, dass die Nierenfunktion sich im Laufe der Kindheit so verschlechtert, dass die körperliche Entwicklung beeinträchtigt wird.
Kleinwuchs, verbogene Knochen und Blutarmut sind häufige Begleiterscheinungen. Schließlich kann das Kind nur noch überleben, wenn die Nierenfunktion durch die Blutwäsche mittels der künstlichen Niere (Hämodialyse) oder über das Bauchfell (Peritonealdialyse) ersetzt wird. Diese Dialysemaßnahmen werden im
Kindesalter immer nur als Überbrückung und Vorbereitung auf eine Nierentransplantation eingesetzt. Glücklicherweise müssen heutzutage diese Dialysebehandlungen beim Kind in Deutschland durchschnittlich nur für etwa ein Jahr bis zur Transplantation durchgeführt werden, sofern Vater oder Mutter nicht schon früher für eine Nierenspende zur Verfügung stehen.
Bei der kindernephrologischen Versorgung in Deutschland spielt das KfH eine herausragende Rolle: Rund 90 Prozent aller Betroffenen werden in den 16 spezialisierten KfH-Nierenzentren für Kinder und Jugendliche behandelt, die mit den jeweiligen Universitäts- bzw. Kinderkliniken vor Ort kooperieren. Dort erhalten die jungen Patienten eine umfassende und speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung durch Mediziner und weitere Fachleute.
Gerade die Nierentransplantation ermöglicht wieder optimale Lebensqualität. Das nierentransplantierte Kind muss allerdings weiterhin medikamentös behandelt werden. Auch besteht immer die Gefahr eines Transplantatverlusts (Abstoßung). So funktioniert nach 10 Jahren nur etwa die Hälfte der Transplantate noch zufriedenstellend. Eine dauerhafte Betreuung von einem Facharzt für Kindernephrologie bleibt deswegen notwendig